Steinkohle in Deutschland


 
Mit einem Verbrauch von rund 500 Millionen Steinkohleeinheiten ist der deutsche Energiemarkt der fünftgrößte der Welt. Langfristig wird der Energiebedarf in Deutschland trotz stetigem Wirtschaftswachstum unverändert bleiben. Die EU importiert heute trotz eigener Energiebasis bereits die Hälfte der benötigten Energieträger, und diese Quote könnte bis 2020 auf etwa zwei Drittel anwachsen. Auch die Abhängigkeit der deutschen Energieversorgung ist bereits sehr hoch und wird noch weiter steigen.

Im Jahr 1997 wurden 60 % des deutschen Energieverbrauchs durch Importenergien, vor allem Importöl und Importgas, abgedeckt. Rund 55 % seines Rohölbedarfs deckt Deutschland aus den OPEC-Staaten und aus Russland. Bei der Erdgaseinfuhr stammen 40 % aus Russland. In etwa 10 Jahren wird die Abhängigkeit Deutschlands von ausländischer Energie voraussichtlich über 70 % betragen.

Das wichtigste Mittel zur Begrenzung energiewirtschaftlicher Abhängigkeit ist die Nutzung eigener Energievorräte. Sie schafft zudem inländische Wertschöpfung und sichert Arbeitsplätze.

Kohle ist in Deutschland der einzige Energieträger mit nennenswerten Vorräten. Deshalb muss auch auf lange Sicht im Rahmen eines ausgewogenen Energiemixes auf diese heimischen Vorräte zugegriffen werden.

Der Steinkohlemarkt in Deutschland ist mit einem Volumen von rund 70 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten pro Jahr der größte in Westeuropa. Bis zum Jahr 2005 werden sich die Importkohlemengen auf gut 40 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten verdoppeln. Die deutsche Steinkohle wird aber auch dann noch über 40 % des erwarteten Bedarfs decken.

Aus diesem Grund ist in den letzten Jahren eine grundlegende Neuorientierung bezüglich des deutschen Steinkohleabbaus erfolgt. Am 1. Oktober 1998 hat die Deutsche Steinkohle AG, kurz DSK genannt, ihre Arbeit aufgenommen. Mit der Zusammenfassung aller deutschen Steinkohleaktivitäten der drei bisher selbstständigen Kohleproduzenten unter einem Dach ist die Voraussetzung für einen weiter bestehenden Steinkohlenbergbau geschaffen. Die Förderung soll in Zukunft nur noch in kostenoptimierten Bergwerken erfolgen und sich auf zukunftsfähige Standorte konzentrieren. Dadurch ist der Rahmen für die Zukunft des Steinkohlenbergbaus in Deutschland über das Jahr 2005 hinaus vorhanden.